Diagnose: „Unheilbar“ | Sebastian Depke im Gespräch
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Bei Sebastian Depke wurde Morbus Bechterew diagnostiziert. Doch so unglaublich es klingt: Er hat gelernt, seine Krankheit zu lieben.
Im Gespräch erzählt er von seinem Weg, seinen Gedanken zu einem Leben nach dem Tod und zum Sinn des menschlichen Schicksals.
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Redaktion, Interview, Schnitt: Werner Huemer
Grafik, Kamera, Regie: Mehmet Yesilgöz
Sehr geehrter Werner Huemer,
Ich habe Ihren Beitrag über Polarität und Gegensätze gelesen. Philosophisch betrachtet kann ich Ihnen folgen. Aber wenn wir aufhören von Gut und Böse zu sprechen, quält mich die Frage vom Sinn des Leidens in der Welt, vor allem das große Leiden von unschuldige Wesen wie Tieren und Kindern. Warum gibt es dieses Leiden in einem Universum voller Liebe? Wofür sollen all die Quallen gut sein? Vor allem können wir hier nicht vom freien Willen sprechen, denn wenn Sie über Traumaforschung gelesen haben, wissen Sie, dass Kindheitstraumsta unsere Psyche für Gewaltausbrüche anfällig machen, die wir bewusst kaum kontrollieren können: also gibt es hier keine freie Wahl, Gewalt reproduziert sich selbst automatisch… wo bleibt da die Liebe des Universums, an die auch ich so gern glauben möchte? Was läuft da falsch?
Mit freundlichen Grüßen
Eva Hernandez
Liebe Frau Hernandez,
genau das ist es, was Sie beschreiben, was mir immer und immer wieder durch den Kopf und das Herz geht und das ich nicht verstehe. Wie kann sowas ein Universum voller Liebe zulassen? Wo Mensch und Tier leiden. Wie verhält es sich mit Karma bei traumatisierten Kindern? Da reden wir meiner Meinung nach nicht mehr vom freien Willen, wenn aufgrund Traumata Menschen in ihrem Leben „problematische“ Verhaltensweisen an den Tag legen. Viele Grüße Conni Bauer
Er beeindruckt mich über alle Maßen. Besonders zustimmen kann ich seiner pragmatischen Einstellung, derzufolge das Konzentrieren auf das, was JETZT ist und das Arbeiten mit den jetzt verfügbaren Ressourcen die einzig sinnvolle und potentiell zielführende Reaktion auf derart schwere Umstände ist. Man kann solcherlei Weisheit auch häufig bei schwer erkrankten Kindern beobachten, denen es offenbar gerade bei terminalen Erkrankungen häufig zu gelingen scheint, ihr Schicksal ganz anzunehmen.
Mir gefällt seine lösungsorientierte, scharfsinnige Herangehensweise, die aber gleichermaßen von der Kraft des eigenen Herzens getragen ist. Und eine gute Portion Humor hat er sich auch bewahrt. Absolut super beeindruckend!