Zwischen Angst und Geborgenheit – Personales Bewusstsein im Koma

Was erleben Menschen im Koma? Und welche Konsequenzen sollte das für die medizinische Betreuung haben? Der folgende Fachbeitrag von Joachim Nicolay stammt aus: „Nahtoderfahrungen und Bewusstseinsforschung“.

Wörtlich übersetzt bedeutet Koma „tiefer Schlaf“. Allerdings unterscheidet sich ein Koma vom Schlaf dadurch, dass die Person im Koma nicht wachgerüttelt werden kann und weder auf äußere noch auf innere Reize – wie zum Beispiel eine volle Blase – reagiert. (11, 48) Ein Koma stellt sich als Zustand tiefer Bewusstlosigkeit dar. Und dennoch berichten Menschen, wenn sie aus dem Koma erwachen, manchmal über Erinnerungen aus dieser Zeit.

Das gilt auch für Petra Lubosch, die sich bei einem Wohnungsbrand schwere Brandverletzungen zugezogen hatte. Sie lag danach 12 Tage lang im künstlichen Koma. Diese Zeit hat sie als Alptraum in Erinnerung. Wenn sie alles  aufschreiben würde, was sie damals erlebte, schreibt sie, würde sie „in laienhafte Konkurrenz zu jedem Horrorschriftsteller“ treten. Um zu charakterisieren, wie es ihr erging, zitiert sie Montaigne, einen Philosoph der Frührenaissance, der schrieb:  „Ich kann mir keinen Zustand denken, der mir unerträglicher und schauerlicher wäre, als bei lebendiger und schmerzerfüllter Seele der Fähigkeit beraubt zu sein, ihr Ausdruck zu verleihen.“ (9)

Einige Autoren bezeichnen Erlebnisse, wie sie im Koma auftreten, als Oneiroide (18; 17). Das Wort passt zur Schlafsymbolik. Es kommt aus dem Griechischen „oneiros“ und bedeutet „Traum“. Im wörtlichen Sinn sind Oneiroide also traumähnliche, szenische Erlebnisse. Allerdings ist das Realitätserleben und damit der halluzinatorische Charakter in diesem Zustand viel intensiver als in normalen Träumen. Die Menschen sind überzeugt, alles authentisch zu durchleben. Wie an dem Bericht von Petra Lubosch schon deutlich wird, ist der Inhalt oft angstbesetzt. 

Im Koma treten jedoch auch ganz andersgeartete Erlebnisse auf, die in gewisser Weise das Gegenstück zu den Alpträumen darstellen. Während sich in diesen die Menschen isoliert und bedroht fühlen, erleben sie hier eine Art spirituellen Trost und tiefe Geborgenheit. Es sind Nahtoderfahrungen und sogenannte Nachtodkontakte, die als Begegnung mit einer anderen Wirklichkeit empfunden werden. Sie sind nicht so häufig wie die alptraumhaften Erlebnisse. Aber wenn sie auftreten, haben sie für die betroffenen Menschen einen außerordentlichen Stellenwert. Als erster hat der Psychiater Schmitt-Degenhard auf Nahtoderfahrungen im Koma hingewiesen. (18) Der Nahtodforscher Michael Schröter-Kunhardt hat in einem umfangreichen Aufsatz Oneiroide und Nahtoderfahrungen miteinander verglichen und sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede herausgearbeitet. (19) 

Beide Formen von Erlebnissen sind der Ausdruck einer ungewöhnlichen Bewusstseinstätigkeit. Das ist kein rationales Bewusstsein, wie wir es aus Wachzuständen kennen. Vieles spielt sich auf einer bildhaften und symbolischen Ebene ab. Auch die spirituellen Erfahrungen in Nahtod- oder Nachtoderlebnissen können eine eigene Gestalt annehmen. In diesen Beitrag werde ich beide Erfahrungsebenen einbeziehen. Sie zeigen, dass auch unter diesen reduzierten Bedingungen der Mensch noch „da“ ist und Informationen, die ihm aus unterschiedlichen „Kanälen“ zukommen, verarbeitet. Was ist das für ein Bewusstsein, das sich hier zeigt? Und welche Konsequenzen ergeben sich für den Umgang mit Menschen im Koma?

 

1. Kein „schwarzes Loch“

Ein Koma kann als Folge unterschiedlicher Krankheiten auftreten. Zum Koma können unter anderem ein Schlaganfall, ein Hirntumor, ein Schädel-Hirn-Trauma, aber auch zum Beispiel Nieren- oder Leberinsuffizienz führen. In diesen Situationen ist ein Überleben nur mit der Hilfe intensivmedizinischer Behandlungsmaßnahmen wie Beatmung, Kreislaufunterstützung und künstlicher Ernährung  möglich. (21, 73)

In den genannten Fällen stellt sich das Koma krankheitsbedingt ein. Es kann aber auch durch medizinische Intervention herbeigeführt werden. Man spricht dann von einem „künstlichen Koma“. Treffender wäre der Ausdruck Langzeitnarkose. Sie wird herbeigeführt, indem mehrere Medikamente miteinander kombiniert werden: Schlaf- und Beruhigungsmittel, Schmerzmittel, andere Narkotika sowie Psychopharmaka. (8) Die Dauer kann Tage, Wochen, manchmal auch Monate betragen. Das künstliche Koma endet, sobald die Medikamente, die es hervorrufen, abgesetzt werden. 

Einen Sonderfall stellt das Wachkoma dar. Es ist ein Zwischenstadium des Erwachens aus einem tiefen Koma, ein Zustand zwischen „bewusstlos“ und „erwacht“.  Der Patient atmet wieder spontan. Die Augen sind zeitweilig geöffnet, fixieren jedoch kein Objekt. Es erfolgt keine „gerichtete oder gezielte Eigenaktivität“. (21, 74) Die Betroffenen können keinen Kontakt mit der Umgebung aufnehmen. Ein Wiedererwachen ist möglich. 

Menschen im Koma scheinen ohne Bewusstsein zu sein. Allerdings kann man zwar die äußere Reaktionslosigkeit beobachten, aber Bewusstsein selbst nicht direkt messen. Aus fehlenden Reaktionen kann daher nicht zwingend geschlossen werden, dass nicht doch Bewusstseinsprozesse ablaufen. (11, 50) Dass das tatsächlich der Fall sein kann, wissen wir aus Berichten von Menschen, die im Koma lagen. Manchmal haben sie keine Erinnerung an diese Zeit, die ihnen wie „ein schwarzes Loch“ erscheint. (18, 135) Aber nicht selten schildern Betroffene aus der Zeit ihres  Komas Erlebnisse, die in nicht-alltägliche Bewusstseinsschichten führen und sehr vielfältig sein können. Ele Engels schrieb mir dazu: „Im Koma erlebte ich eine unglaubliche Vielfalt an mentalen Bereichen und Schichten des Unbewussten, die sich vom Alltagsbewusstsein und von Zuständen im Traum deutlich unterscheiden, aber nicht weniger für die gesamte Persönlichkeit wichtig sind. Diese Tiefenschichten haben ihre ganz eigenen Funktionen und übernehmen Aufgaben, zu denen das Bewusstsein nicht fähig ist. Zudem hatte ich immer wieder auch den Eindruck, mich konzentrieren zu können, innere Erlebnisse steuern zu müssen und habe mich zudem auch immer wieder als intakte und um das Überleben kämpfende Persönlichkeit wahrgenommen. Für mich war das Koma kein schwarzes Nichts, sondern eine intensive Reise durch sonst unzugängliche Zonen.“

 

2. Der doppelte Ursprung der Angst 

Als wiederkehrende Motive von Komaerlebnissen werden bedrohliche Inhalte genannt. In einer Befragung von 25 beatmeten Langzeitpatienten sprachen 76 % der Befragten von Bedrohungs- und Angstträumen. Sie drehten sich um den Kampf ums Überleben (52 %), um Tod und Sterben (44 %), um Unfreiheit (28 %) und Orientierungslosigkeit (20 %). (1, 298) Die Themenschwerpunkte sind kein Zufall. In ihnen spiegelt sich die doppelte Bedrohung, der der Patient ausgesetzt ist. Das unterschwellige Wissen um die krankheitsbedingte Gefährdung, aber auch das Bewusstsein, im Körper eingesperrt und von der Kommunikation mit der Außenwelt abgeschnitten zu sein, werden symbolhaft verarbeitet. Welche Dimensionen die Angst annehmen kann, zeigen Äußerungen Betroffener. Die Angst, die er gehabt habe, sei „10 mal schlimmer als ein Alptraum“ gewesen, erzählte mir ein Mann aus seiner Zeit im künstlichen Koma.

Ein Beispiel für den Kampf ums Überleben stellt ein als „real“ empfundenes Erlebnis dar, das mir Herr S. berichtete, der nach einem Unfall im Koma lag. Sein Zustand war lebensbedrohlich. Die Ärzte seien davon ausgegangen, dass er nicht mehr aufwachen würde. Aus dieser Zeit erinnere er Folgendes: „Ich bin in einen Raum gekommen, in dem keine Türen waren. In diesem Raum war alles weiß. Zusammen mit anderen Patienten lagen wir nebeneinander in Betten. Drei oder vier Leute waren auf der linken Seite, zwei oder drei auf der rechten Seite von mir. Ich merkte, dass einer von den Leuten zugedeckt und weggefahren wurde. Dann rückte die ganze Reihe eins weiter. Ich weiß nicht, wie lange es dauerte, ich hatte kein Zeitgefühl. Plötzlich merkte ich, dass der auf der rechten Seite wieder zugedeckt und wieder weggeschoben wurde. Das ging automatisch. Das Tuch legte sich einfach über ihn. Die Reihe rückte wieder eins weiter. Jetzt war noch einer vor mir! Ich wollte nicht dorthin kommen. Ich habe mich dagegen gewehrt. Danach wurde der vor mir auch wieder zugedeckt und weggebracht. Ich war jetzt als nächster an der Reihe! … Ich kämpfte dagegen zu sterben … In dem Moment wurde links einer zugedeckt und weggeschoben. Ich dachte: ‚Jetzt war ich doch nicht dran. Jetzt geht es auf der linken Seite weiter!‘ Ich habe weiter gekämpft und weiter versucht, aus dem weißen Raum raus zu kommen.“ 

Das Erlebnis fasst die Todesnähe, in der sich Herr S. befand, in ein plastisches Bild. Es spiegelt einerseits seine kritische Situation und gibt zugleich seinem Überlebenswillen die Chance, sich zu bewähren. In diesem und ähnlichen Beispielen ist es die lebensbedrohliche Situation, die sich in einem Oneiroid Ausdruck verschafft. In anderen Berichten scheint sich dagegen mehr das unterschwellige Wissen zu spiegeln, im Körper eingesperrt und von der Kommunikation mit der Außenwelt abgeschnitten zu sein. Bilder der Enge und des Eingeschlossenseins stehen im Vordergrund. 

Mario Mantese war Musiker in einer Band (10, 22). Auf einer Feier in London wurde er mit einem Messer niedergestochen. Der Stich traf sein Herz. Zwei Tage nach der Operation, die vorgenommen wurde, hatte er eine Hirnblutung und lag danach wochenlang im Koma. Aus dieser Zeit beschreibt er Erlebnisse, die für ihn Wirklichkeitscharakter hatten. Die Orte und Bereiche, die er „mit enormer Bewusstheit und Intensität“ durchschritten habe, hätten sich ihm „mit unerhörter Klarheit“ eingeprägt (10, 12). Erst nachträglich erkannte er, dass es sich um Trugbilder handelte. 

In düsteren Bildern beschreibt er seine „Vision“, in der er in meist dunklen Regionen umherirrt, ohne einen Ausweg zu finden. Er findet sich in Höhlen, Schluchten und engen, verliesähnlichen Räumen wieder. Wenn sich mal der Blick in freies Gelände öffnet, dann ist es „eine öde Steinwüste“, die er vor sich sieht (10, 29). Zwischen den vielen düsteren Bildern gibt es nur wenige Szenen, in denen sich die Stimmung aufhellt. Sie enden, weil ihn schon bald darauf ein plötzlicher Ortswechsel an den Anfang einer tiefen Schlucht versetzt. Als er an ihr Ende gelangt, steht er vor einem Abgrund. „Pechschwarze, undurchdringliche Finsternis lag vor mir.“ (10, 36) ) Auf einem schmalen Weg, der durch eine Felswand führt, versucht er, dem Abgrund zu entkommen. Als er jedoch um eine Ecke biegt, versperrt ihm „eine übergroße schwarze Gestalt“ den Weg. Zwei weitere Gestalten kommen hinzu. „Ihr Ziel war es offensichtlich, mich aus der Fassung zu bringen und in den Abgrund zu stürzen.“ (10, 39) In diesen Bildern dominieren Gefühle des Eingeschlossen- und Gefangenseins, der Suche nach einem Ausweg, Einsamkeit, die Angst vor dem „Abgrund“. Verzweiflung überkommt ihn. „Lange verharrte ich in diesem Zustand völliger Gedankenlosigkeit in der Leere, bis in mir der Gedanke erwachte, ob dies für mich das Endgültige sei.“ (10, 40) 

In den Komaphantasien wird nicht nur der lebensbedrohliche Zustand verarbeitet. Man spürt auch, dass man nicht mehr über seinen Körper verfügen und keinen Kontakt nach außen aufnehmen kann. Im Abgeschnittensein von allen Möglichkeiten der Selbstrealisierung droht sich die Ich-Identität aufzulösen. Es ist nicht mehr klar, wer man ist, wo man ist, was mit einem geschieht. Was dann einsetzt, ist weniger der Kampf um das physische, als um das psychische Überleben. In den Inhalten der Oneiroide drückt sich das verzweifelte Streben aus, seine Ganzheit und Integrität als Person zu erhalten. „Ich bin ganz allein. Angst, Angst, Angst. Es ist sehr anstrengend. Ich muss etwas festhalten, ganz verzweifelt und bin doch schon so müde. Es ist sehr kalt und nichts und niemand da, um mich zu wärmen. Ich bin gefesselt, gebunden, festgemacht an dem Ort, an dem ich liege, den ich nicht kenne und wo ich mich nicht zurechtfinden kann. Alles, wonach ich mich sehne, ist unerreichbar. Ich bleibe Trost-los: Niemand steht mir bei. Aber ich muss jetzt trotz alledem herausfinden, wo ich bin, wie ich an diesen unheimlichen, unbekannten Ort geraten bin. Ich, ein Ich ohne Namen, ohne Geschlecht und Alter … Hilfe rufen nützt nichts. Ich muss den Ausweg allein finden. Ich kann nicht flüchten, ich muss es finden. Muss das Wesentliche finden, von dem alles abhängt. Ganz schnell, sonst ist es zu spät …“ (14, 19)

Man weiß, dass sich auch Medikamente auf das Auftreten und die Intensität der Oneiroide auswirken können. So wird beim künstlichen Koma manchmal Ketamin eingesetzt, das zu Halluzinationen führen kann. (7) Alptraumhafte Halluzinationen treten jedoch auch unabhängig von Ketamin auf, wie sich etwa aus der Untersuchung von Schmitt-Degenhard ergibt. Nach ihm sind Oneiroide „niemals nur das Korrelat einer sinnblinden Zerebralirritation“ (einer gestörten Hirnfunktion), sondern müssen „als ein sinnhaftes und damit verstehbares Ausdrucksphänomen“ gesehen werden, in dem sich eine innerpsychische „Auseinandersetzung mit einer existenziellen Grenzsituation“ ausdrückt. (18, 202) In den Oneiroiden spiegelt sich eine „Extremerfahrung des vitalen Bedrohtseins und des kommunikativen Ausgeschlossenseins“. (18, 117) Sie geben der Bedrohung ein Gesicht und verschaffen so den Betroffenen die Möglichkeit, auf einer symbolischen Ebene mit ihr umzugehen. Auch der Realitätscharakter des Erlebten hat seinen Sinn. In diesem existenziellen Vakuum müssen die Bilder der Phantasie die verlorenen Realitätsbezüge ersetzen. Die Bilder sind das Reale, weil sie das ausdrücken, was im Moment die einzige noch verbliebene Wirklichkeit ist: die existenzielle Bedrohung und die Suche nach einem Ausweg.

 

3. Hilfen in der Bedrohung

Was hilft Menschen, mit dieser schwierigen Situation umzugehen? Eine Form der Hilfe stellt die Phantasie selbst zur Verfügung. In den Oneiroiden werden Versuche sichtbar, Mangel und Isolation zu kompensieren. Die Phantasie stellt auf ihre Weise einen Ersatz für die fehlende Teilhabe am Leben bereit. Ein Mann erinnerte sich, dass er sich auf einem Fährschiff befand und dort alle Alltagsvorgänge, wie sie auf einem Schiff ablaufen, beobachten konnte. „Alles, was ich erlebte, waren ganz normale Begebenheiten, wie Spazierengehen, Telefonieren oder Gespräche“. Dieser Zustand habe ein bis zwei Tage angedauert. (18, 139) Zu einem späteren Zeitpunkt habe er zusammen mit puppenartigen Wesen eine Show beobachtet, die auf einer großen Bühne stattfand. Ein Zeichentrickfilm mit Affen und anderen Tieren sei gezeigt worden. Die Farben, die Musik und die Handlung seien so real gewesen, dass er noch heute der Meinung sei, den Film wirklich gesehen zu haben. (18, 140 f.) 

Was Menschen in der Situation des Komas vielleicht am meisten fehlt, ist der Kontakt mit den vertrauten Personen des eigenen Umfeldes. Auch dieser Mangel kann in Phantasievorstellungen kompensiert werden. „Ich bin ganz gerührt. Meine beiden jüngsten Töchter kümmern sich um mich. Zwar geben sie sich nicht zu erkennen, aber ich habe sie erkannt, obwohl sie dunkle Perücken tragen und ihr Aussehen auch sonst verändert haben. Vor allem nachts kommen sie, auf mich aufpassen. Beide haben vor Jahren einen Schwesterhelferinnen-Kurs gemacht. Jetzt haben sie ganz schnell eine Zusatzausbildung gemacht, um mir helfen zu können. Sie sagen „Herr Steins“ und „Sie“ zu mir, aber ich bin sicher, es sind die beiden. Bestimmt haben sie sich Urlaub genommen, vielleicht sogar unbezahlten.“ (20, 55) Es scheint, als würde der Betroffene den Kontakt mit Pflegern und Schwestern umdeuten in eine Betreuung durch die eigenen Töchter.

Eine wichtigere, weil reale Form der Hilfe können Menschen leisten, die sich Zeit nehmen für die Kranken. Aber nehmen diese überhaupt ihre Anwesenheit wahr? Eine Frau erzählte mir, ihr Mann sei sofort ruhiger geworden, wenn sie seine Hand gehalten habe. Aber auch Dinge, die gesagt werden, können die im Koma liegende Person manchmal erreichen. Für Petra Lubosch war wichtig, dass irgendwann die Stimme ihres Vaters zu ihr durchgedrungen sei. Entgegen den wohlgemeinten Ratschlägen des Personals, sich doch zu schonen, habe er stundenlang an ihrem Bett gesessen und auf sie eingeredet. „Als ich (in der Phantasiewelt) völlig aufgegeben hatte, hörte ich ihn: ‚Du darfst leben‘. Du darfst nicht: du musst. Das gab den entscheidenden Anstoß, es noch einmal zu versuchen, noch einen letzten verzweifelten Anlauf zu machen, um am Leben zu bleiben in meiner Phantasiewelt, obwohl jede Sekunde mit reinen Qualen gefüllt war.“ Sie wünsche daher allen Angehörigen, „dass sie gut und umfassend aufgeklärt werden über den Zustand und die mögliche Wahrnehmungsfähigkeit des Patienten und wie wichtig die richtigen Worte und Berührungen sein können“. (9)

Nicht nur der Beistand von Angehörigen kann in diesen schwierigen Zeiten Trost und Entlastung bringen. Peter Frör, ein Krankenhausseelsorger, schreibt, dass bei wiederholten Besuchen am Bett von im Koma liegenden Menschen mit der Zeit minimale Zeichen kamen, die zu signalisieren schienen, „dass wir in eine fremde, aber durchaus existierende neue Welt schrittweise hinein genommen werden“ (5, 13). Eine Frau habe sich an die Besuche, während sie tief sediert war, in der Weise erinnert, dass einfach eine menschliche Stimme an ihrem Bett gewesen sei. An konkrete Inhalte habe sie sich nicht erinnern können. „Aber sie sagte später, es wäre mit ihr so gewesen, als wäre sie auf einem kleinen Boot mutterseelenallein auf einem riesigen Ozean, außen nur düsterer Nebel. Die menschlichen Stimmen an ihrem Bett wären für sie so etwas wie Leuchtbojen mitten auf dem Meer gewesen, die sie ermutigt hätten, weiterzumachen.“  (5, 13f.) In diesem Fall zählte nicht der Inhalt des Gesprochenen. Es war der Zuspruch als solcher, die verbale Zuwendung, die die Frau im Koma erreichte. 

Wenn Zuspruch und Zuwendung auf einer nonverbalen und verbalen Ebene für Menschen im Koma so bedeutsam sein können, muss man es bedauern, wenn die Aufgabe der Pflegekräfte auf medizinische Versorgung, Körperpflege und die Dokumentation der Behandlung beschränkt ist. Ein größeres Maß an Zuwendung durch die in der Pflege und Behandlung Tätigen würde auch die Angehörigen entlasten, die oft das Gefühl haben, die einzigen zu sein, die dem Kranken Nähe vermitteln.

 

4. Nahtoderfahrungen 

In die Erlebniswelten, in denen das Subjekt in immer neuen symbolisch-bildhaften Anläufen nach einem Ausweg aus seiner hoffnungslosen Lage sucht, kann unvermittelt eine Transzendenzerfahrung hereinbrechen. So erlebte Mario Mantese nach einer langen Folge von Bildern, die vorrangig um Düsternis und Ausweglosigkeit kreisten, eine in allen Merkmalen charakteristische Nahtoderfahrung. 

„Der Übergang von der Finsternis in die Helligkeit geschah wie ein Blitz, unerwartet und doch folgerichtig. Ich … stand jetzt am Anfang eines langen Tales, dessen Schönheit und Unberührtheit mich überwältigten … Je weiter ich durch das Tal ging, umso stärker wurden meine Gefühle und das Licht um mich her. Von weitem sah ich am Ende des Tales zwei große Gestalten stehen, die eine sanfte Helligkeit ausstrahlten. Die Aura, die sie umgab, erlaubte mir nur die Umrisse ihrer großen, kräftigen Körper zu erkennen, aber ich spürte, dass sich eine unerklärliche Anziehungskraft von ihnen auf mich übertrug, und ohne zu zögern begab ich mich in ihre Mitte. Das Tal war hier zu Ende, und vor uns breitete sich eine unabsehbare Weite aus, die von sanftem, warmen Licht überflutet war. Die beiden Gestalten nahmen mich sachte an den Arm und führten mich über die Ebene. Das Licht wurde immer heller. In der Ferne war die Helligkeit sehr intensiv, und ich wusste jetzt, dass sie mich dieser Lichtquelle zuführten. Es war ein Licht, dass trotz seiner Helligkeit nicht blendete. Ich fühlte mich einmalig gut und wusste, dass ich mich auf einer übernatürlichen Sinnebene befand. Mein Geist war klar. Ich empfand Ganzheit und Vollkommenheit.“ (10, 76f.)

Dieser Bericht entspricht klassischen NTE-Schilderungen von lichterfüllten, paradiesischen Regionen und einer Begegnung mit Lichtwesen. Mantese ist sich des transzendenten Charakters seines Erlebens bewusst. Er spürt, dass er sich auf einer anderen „übernatürlichen Sinnebene“ befindet. Die Szene endet dann auch so, wie viele Nahtoderfahrungen zu Ende gehen. Ihm wird klar, dass er ins Leben zurückkehren muss. „Ich spürte einen Wechsel meines Zustandes und wusste augenblicklich, dass ich noch nicht dazu bestimmt war, ins Licht einzugehen … Etwas sträubte sich in mir dagegen, denn mein einziger Wunsch war der Weg in das Licht. Doch gegen die Kraft, die mich auf den Rückweg zwang, vermochte ich nichts auszurichten …“ (10, 77 f.)

Während auf der einen Seite Nahtoderfahrungen berichtet werden, wie wir sie aus anderen lebensbedrohlichen, aber auch aus nicht-krisenhaften Situationen kennen, gibt es jedoch auch einige Merkmale, die für Koma-Erlebnisse spezifisch zu sein scheinen. Das ist zum Beispiel ihre oft erstaunliche Dauer. Nahtoderlebnisse, aber auch Nachtodkontakte können sich über Stunden oder Tage erstrecken und manchmal die ganze Zeit des Komas über fortbestehen. Schmidt-Degenhard erwähnt die wiederholten außerkörperlichen Erfahrungen einer Frau. Während der ersten zwei Tage, die sie  auf der Anästhesie-Wachstation verbracht habe, habe ein kontinuierliches ‚out-of-body‘-Erleben bestanden. „R. I. schilderte, dass sich ihre Seele vom Körper, den sie als ‚todgeweiht‘ gesehen habe, gelöst habe. Im Bewusstsein ihrer personalen Identität habe sie ‚von oben‘ auf ihren im Krankenbett wie leblos daliegenden Körper hinuntergesehen, der für sie bereits tot gewesen sei. Da sie die Erfahrung der Körperlosigkeit als Befreiung erfuhrt, habe sich dieses ‚Sich-Hinüberschwingen‘ in das out-of-body-Erlebnis schließlich fast zu einem ‚suchtartigen‘ Verhalten entwickelt, das sie aktiv auslösen konnte.“ (18, 146) 

Auch länger andauernde Nachtodkontakte werden berichtet. Eine Frau, die nach einer Hirnblutung sechs Tage im Koma lag, erzählte mir, sie sei an einem Tag „nur mit Toten“ zusammen gewesen. „Ich war mit meiner Mutter zusammen, mit meinem früheren Chef und seiner Frau, einer sehr lieben alten Bekannten – Menschen, die ich lange kannte und die jetzt schon sechs bis sieben Jahre tot sind … Ich  war gern mit ihnen zusammen. Meine Mutter trug eine blaue Bluse mit einer Perlenkette. Sie hatte ein ganz strahlendes Gesicht. Sie sagte zu mir: ‚Du bist schwer krank. Aber du bleibst nicht bei uns‘.“ 

Ein italienischer Arzt, der nach einem Verkehrsunfall 23 Tage lang im Koma lag, scheint die ganze Zeit über die Anwesenheit eines Verstorbenen empfunden zu haben. Er sagte, dass ihm vieles aus dieser Zeit nur noch vage und undeutlich bewusst sei. Klar erinnere er sich jedoch an die Nähe eines Freundes und Kollegen, der kurz vorher gestorben war. Als er wieder zu sich kam, seien die Anwesenden überrascht gewesen, weil er nach diesem Mann gesucht habe, der ihm im Koma nahe gewesen sei. (6, 35)

Wie unterscheiden sich Nahtoderfahrungen von Oneiroiden? Der Hauptunterschied liegt nach Auffassung von Schröter-Kunhardt darin, dass Oneiroide ein „weltimmanentes“ (19, 176) Geschehen beinhalten, während in Nahtoderfahrungen ein Bezug auf eine transzendente Wirklichkeit erlebt wird. Er spricht von einem „Einbruch der … Transzendenz“ (19, 210). Die Erlebnisse zeichnen sich „durch transkulturell gleiche Elemente und ein deutliches Überwiegen religiös-mystischer Bilder und Gefühle“ aus. (19, 219) Ele Engels beschreibt den Unterschied aus eigenem Erleben. Es komme „zu Erfahrungen, bei denen plötzlich selbst in tiefster Bewusstlosigkeit ganz klar ist, dass das Traumgeschehen jetzt aufhört und der Sterbeprozess beginnt. Dass das Ich den Körper verlässt und in eine andere Welt übergeht. Außerdem bleibt beim Erwachen die unerschütterliche Gewissheit, dass diese Erlebnisse keine Träume waren. Die Träume verblassen. Die Erlebnisse sind unveränderlich eingebrannt. Sie werden später zum Zentrum.“

 

5. Die Auflösung des Musters

Die bisher erwähnten Beispiele entsprechen von ihrem Inhalt her Nahtoderfahrungen und Nachtodkontakten, wie sie in vielen Ländern der Erde in ähnlicher Weise berichtet werden. (12) Allerdings können sich im Koma auch „klassische“, überindividuelle Bilder mit individuellen Vorstellungen vermischen. Als Beispiel führe ich den Bericht einer 64jährigen Frau an. Als junge Erwachsene war sie nach einer Bauchoperation ins Koma gefallen und hatte zwischen Leben und Tod geschwebt. In dieser Zeit sei sie „auf der anderen Ebene“ gewesen. Es sei „ein völlig paradiesischer Zustand“ gewesen. Sie beschreibt jedoch keine paradiesischen Regionen, wie wir das sonst aus Nahtodberichten kennen, sondern spricht von einer Art „Erholungssanatorium“. In diesem sanatoriumähnlichen Haus, in dem sie sich befunden habe, sei es zu einer Begegnung mit einem Lichtwesen gekommen, das ganz aus goldenem Licht bestanden habe. Die Gegenwart dieses Wesens habe eine unbeschreiblich Freude in ihr ausgelöst, „ein Zustand von einer Glückseligkeit, die man fast nicht aushält“. Am Schluss wechselte die Szene: „Und es war dann so, als ob mich dieses Wesen tragen würde, durchs Meer hindurch tragen …“ Am Ufer habe es sie in den Sand gelegt. „Ich habe gemerkt, jetzt lässt es mich los, jetzt legt es mich hinein.“ (16, 223)

In dieser Geschichte deutet sich eine Auflösung des klassischen NTE-Musters an, wie sie für viele Berichte über Erlebnisse im Koma charakteristisch ist. Das nahtodtypische Motiv des Lichtwesens ist integriert in eine Szene, die sich aus individuellen Bildern zusammensetzt. Die Frau befindet sich in einem Erholungssanatorium und wird von einem Lichtwesen durch das Meer, also durch die Gefahr, hindurch getragen und im Sand am Ufer abgelegt. Die Vermischung von überindividuellen und individuellen Bildern muss jedoch den spirituellen Gehalt der Erfahrung nicht mindern. Die Betroffene hat das Gefühl, auf einer „anderen Ebene“ zu sein, erlebt einen „völlig paradiesische Zustand“ (16, 223) und unbeschreibliches Glück in der Gegenwart des Wesens. Von ihrem Empfinden her wird ihr Leitung und Schutz aus einer anderen Dimension zuteil. 

Im Koma gibt es Erlebnisse, die sich vollständig in oneiroidalen Bildern artikulieren und trotzdem tiefe Transzendenzerfahrungen zu sein scheinen. Jemand, den ich Harold nennen möchte, fand sich im Koma an einem „gefahrvollen“ Ort wieder. Aber trotz des Gefühls von Gefahr und Bedrohung fühlte er sich gleichzeitig beschützt und war sich sicher, dass alles gut enden würde. „Meistens ging ich durch, wie mir schien, gefahrvolle Gegenden, aber ich hatte nie Angst. Ich kann das Gefühl schlecht erklären. Es war, als ob ich wüsste, dass Gefahren lauern, ohne dass ich Angst gehabt hätte. Ich fühlte mich sicher, als ob jemand über mich wachen würde.“ Harold sah also keinen Verstorbenen und keinen Engel an seiner Seite, aber das intuitive Empfinden des Geschütztwerdens war ähnlich. Für ihn ist klar, dass es sich um eine spirituelle Erfahrung handelte. Er beschreibt eine beträchtliche Nachwirkung des Erlebten. Es habe aus ihm eine „sehr viel spirituellere Person“ gemacht. (IANDS-Archiv)

Während sich in diesem wie in vielen anderen Beispielen ein spirituelles Erleben in individuellen Bildern ausdrückt, gibt es andere Fälle, in denen klassische Nahtodmerkmale wie Tunnel oder Licht vorkommen, ohne dass ihnen ein spiritueller Gehalt korrespondieren würde. Der Tunnel führt nicht in eine andere Wirklichkeit, sondern in ein anderes innerweltliches Szenarium. Er verbindet lediglich die eine Traumszene mit der anderen. (Vgl. 19, 199) Lichterlebnisse werden geschildert, in denen das Licht nur Quelle der Helligkeit, aber kein „lebendiges“ Licht ist, das Liebe und Geborgenheit ausstrahlt.  Komaerfahrungen machen damit auf etwas aufmerksam, was für das Verständnis spiritueller Erfahrungen generell bedeutsam ist: Man darf die Bilder nicht überschätzen. Die spirituelle Dimension liegt nicht auf der Anschauungsebene, sondern auf einer tieferen Ebene des Erlebens. Erlebnisse sind in dem Maße spirituelle Erfahrungen, in dem sich in ihnen ein Gehalt artikuliert, der als „transzendent“, das heißt als Berührung mit einer anderen, „höheren“ Wirklichkeit erlebt wird. Inwieweit das der Fall ist, wird sich oft dem Urteil Außenstehender entziehen. Das können letztlich nur die Betroffenen selbst beurteilen.

 

6. Personales Bewusstsein 

Auch wenn Menschen im Koma bewusstlos zu sein scheinen, nicht ansprechbar und reaktionsunfähig sind, kann die Person in ihrem Kern „intakt“ und sich der Situation bewusst sein, in der sie sich befindet. Was ist das für ein Bewusstsein, das sich im Koma zeigt? Auf diese Frage gehe ich in diesem Kapitel ein. 

Wir neigen dazu, Bewusstsein einseitig rational, vom Denken her zu verstehen. Bewusstsein ist dann gleichbedeutend mit Vernunft. Die Inhalte sind beliebig. Wir können uns geistig mit diesem oder jenem beschäftigen. Im Koma Bewusstsein zu haben, bedeutet dagegen, sich seiner selbst, seines „Zustandes“ bewusst zu sein. Was sich hier zeigt, ist kein Denkvermögen, keine Reflexionsfähigkeit, sondern personales Gewahrsein. Auch wenn die Menschen nicht in der Lage sind, zu verbalisieren, wie es um sie steht, „wissen“ sie auf einer präreflexiven Ebene um ihre Situation. In den Bildern, die ihr Geist projiziert, begegnen sie sich selbst. Dieses Verständnis von Bewusstsein beschränkt sich nicht auf das, was „der Kopf“ macht. Es spiegelt den ganzen Menschen wider. 

Ich will versuchen, die Strukturen des personalen Bewusstseins, wie es sich im Koma zeigt, zu verdeutlichen. Zum einen hält das personale Gewahrsein der Person präsent, wie es in körperlicher Hinsicht um sie bestellt ist. Ein lebensbedrohlicher Zustand kann große Angst auslösen.

 

  • Personales Bewusstsein ist Leib-Bewusstsein, weil es das leibliche Befinden repräsentiert. 

In den Komaerlebnissen spiegelt sich die Wahrnehmung der bedrohlichen Situation, in der sich der Organismus befindet. An den Erlebnissen von Menschen im Koma wird aber auch deutlich, dass es nicht nur um den Zustand des Körpers, sondern auch um die Bezüge zur Außenwelt geht. In den oneiroidalen Bildern spiegelt sich ebenso wie der körperliche Zustand auch das Abgeschnittensein von sozialen Kontakten, die Isolation, die Unfähigkeit, seine Interessen noch in irgendeiner Form wahrzunehmen.

 

  • Personales Bewusstsein repräsentiert immer auch den Weltbezug. 

Der Philosoph Martin Heidegger hat Menschsein als In-der-Welt-Sein definiert. Damit wollte er nicht die banale Erkenntnis aussprechen, dass Menschen in der Welt leben, sondern das Bezogensein auf Welt als einen Wesenszug des Menschseins benennen. Im Koma äußert sich dieser Bezug als Leiden am Verlust. Das Erleben im Koma zeigt den Menschen als ein Wesen, das von der Bezogenheit auf andere und die Welt bestimmt ist und dessen Glück oder Unglück wesentlich von der Möglichkeit des Austauschs mit dem Umfeld abhängt.

 

  • Personales Bewusstsein ist offen für Transzendenzerfahrungen. 

Im Koma können Erlebnisse auftreten, die als Begegnungen mit einer transzendenten Wirklichkeit empfunden werden. Wie die Forschung zu Nahtoderfahrungen und anderen spirituellen Erfahrungen zeigt, sind sie nicht der Niederschlag vorhandener religiöser Überzeugungen, sondern ein Phänomen, das überindividuell und überkulturell in ähnlicher Form auftritt. (12) Sie „beweisen“ nicht die Existenz einer transzendenten Wirklichkeit, zeigen aber, wie sich im Bewusstsein authentische Transzendenzbezüge herausbilden, die mehr sind als lediglich Widerspiegelungen bereits vorhandener religiöser Überzeugungen. (13)

 

  • Personales Bewusstsein ist ganzheitlicher Natur.

Was hier als personales Bewusstsein angesprochen wird, würde man im normalen Sprachgebrauch vielleicht als „seelische Verfassung“ eines Menschen bezeichnen im Unterschied zu seiner körperlichen Situation. Allerdings zeigt eine genauere Betrachtung, dass „das Seelische“ hier in Wirklichkeit nur ein Ausdruck der Gesamtsituation ist, in der sich der Mensch befindet. Es hält präsent, was für die Person in diesem Moment zentral und wesentlich ist. Die körperliche Seite und die Außenkontakte – gegebenenfalls auch Transzendenzbezüge – sind darin eingeschlossen. In den Grenzerfahrungen des Komas zeichnet sich ab, was es heißt, eine menschliche Person zu sein. Es bedeutet, sich auf irgendeiner, wenn auch noch so elementaren Ebene seiner selbst und seiner Situation bewusst zu sein.

 

  • Der Selbstbezug, ein personales Gewahrsein, ist immer vorhanden. 

Die Beziehung auf sich selbst und seine Situation in der Welt ist konstitutiv für den Menschen. Aus diesem Selbstbezug kann man nicht heraustreten, auch im Koma nicht. Manche Menschen trösten sich mit der Meinung: „Der Mensch weiß zum Glück nicht, was mit ihm los ist.“ Aber auf ein explizites Wissen kommt es nicht an. Noch im rudimentärsten Empfinden ist das Ganze, die leibliche Situation und der Weltbezug bzw. der Verlust desselben, präsent. In diesem Sinn schreibt der Psychiater Klaus Dörner im Hinblick auf die Situation von Beatmungspatienten und Menschen im Wachkoma: „Es gibt keine Bewusstlosen. Jedes menschliche Sein ist bewusstes Sein, Sein, das sich auf sich selbst, auf andere und auf die Welt bezieht. Nur die Modalitäten und Formen der Bewusstheit des Seins – für uns erkennbar oder nicht erkennbar – sind je nach der Situation unterschiedlich.“ (3,13) Wenn man diese Erkenntnis ernst nimmt, dann gibt es keine „vegetativen Zustände“, in denen ein Mensch ganz ohne Selbstbezug und ohne Gewahrsein seiner Situation –  und sei es auch auf einem ganz elementaren Bewusstseinslevel – nur noch physisch existieren würde. Menschliches Leben ist immer ganzheitlich zu denkende, auf Weltbezüge gerichtete personale Existenz.

 

  • Unser Bewusstsein hat Wurzeln, die in den Boden der Bewusstlosigkeit reichen.

Zwar haben manche Menschen keine Erinnerung an die Zeit ihrer Bewusstlosigkeit. Das heißt aber nicht, dass es keine Rolle spielen würde, wie man in dieser Zeit über sie redet und sie behandelt. Das Wurzelwerk unseres Bewusstseins reicht tief in den Boden der Bewusstlosigkeit hinein, schreibt Fred Salomon. (15, 27) „Was in der Bewusstlosigkeit an diese Wurzeln herankommt, stärkt oder schwächt unser bewusstes Leben.“ (15, 29) Er erwähnt eine Studie aus den Niederlanden an Patienten, die sich einer Gallenblasensoperation unterziehen mussten. Bei den älteren Patienten verlief die Genesung günstiger, und der Krankenhausaufenthalt war kürzer, wenn ihnen während der Operation über Kopfhörer positive Suggestionen vorgesprochen wurden: „Sie sind vollständig entspannt … nach der Operation fühlen Sie sich wohl und behaglich, und Sie werden schnell genesen …“ (15, 28) Die Studie ist nur ein Indiz dafür, dass wir noch viel zu wenig über die Prozesse wissen, die unterschwellig Einfluss auf das Befinden bewusstloser Patienten und den Heilungsprozess haben. Salomon meint, es sei noch viel zu wenig bekannt, welche Schäden man mit unbedachten Bemerkungen, die sich auf Menschen im Zustand der Bewusstlosigkeit beziehen, erzeugen könne. (15, 29) Umgekehrt heißt das: Es ist auch noch viel zu wenig bekannt, welchen Nutzen verbale und nonverbale Formen der Zuwendung für das Befinden der Patienten und den Heilungsverlauf haben können.

 

7. Neue Formen der Entfremdung

Ein Koma geht häufig auf medizinische Intervention zurück, sei es in Form des künstlichen Komas, das durch die Gabe von Medikamenten gezielt herbeigeführt wird, sei es in Gestalt des Wachkomas, zu dem es in der Folge einer zu lange ausgeführten Reanimation kommen kann. So gesehen stellt das Koma in der Häufigkeit, in der es heute auftritt, auch ein Symbol des medizinischen Fortschritts dar, der sich allein an körperlichen Parametern orientiert und dabei die potenziell dramatischen psychologischen und menschlichen Folgen ausblendet. 

Neue Formen der Entfremdung entstehen, für die uns fast noch die Sprache fehlen. Der Mensch im Koma, schreibt Ele Engels, „erlebt Alpträume von einer ungekannten Farbigkeit, Wirrheit, Brutalität und Länge. Dazu kommen Sprünge im Ich, in der Zeit und in den Erlebnisschichten. Und wenn dieses Ich dann endlich aufwacht, ist es allein schon durch diese Träume erschüttert, verängstigt und zerrüttet.“ Wenn das Bewusstsein nicht wirklich „ausgeschaltet“ werden kann, kann ein künstliches Koma auch als eine Form der Freiheitsberaubung erlebt werden. Ele Engels schreibt, der narkotisierte Mensch werde durch stetige Drogenvergabe am Aufwachen gehindert. „Der vermeintlich friedlich Schlafende weiß aber nichts davon, dass er friedlich schlafen soll. Er kämpft darum aufzuwachen, dem Tode zu entrinnen. Schlaf wird zum Synonym für Tod. Ich war nur sehr schwer ‚im Schlaf zu halten‘, wie es eine Ärztin ausdrückte. Das heißt jedoch nichts anderes, als dass ich in größter innerer Not um das Aufwachen, also um das Überleben kämpfte. Ich wollte aufwachen und wurde jedes Mal, wenn ich zu Bewusstsein zu kommen ‚drohte‘, wieder zurück geworfen in den Zustand, aus dem ich unbedingt erlöst werden wollte.“ „Wer eigentlich“, fragt sie, „darf es sich anmaßen, einem Menschen das Recht auf Bewusstsein zu nehmen?“

Das Ausmaß der Entfremdung zeigt sich in der Verkennung der Situation. Die Medizin nimmt die oftmals verzweifelte psychische Lage der Menschen nicht zur Kenntnis. Für sie stellt ein künstliches Koma einen „Heilschlaf“ dar. Ele Engels bezweifelt allerdings, dass es dem Kranken von Nutzen sei, „in diesen grauenvollen Kämpfen gehalten zu werden“. „Mir gegenüber wurde der Grund genannt, der Körper solle sich erholen, ohne dass die Psyche durch die Extremerfahrung auf der Intensivstation belastet wird.“ „Können psychische Belastungen noch größer sein als im künstlichen Koma?“ fragt sie. 

Erlebnisse im Koma werfen ein Licht auf ein Grundproblem medizinischer Behandlung. Die Orientierung an den körperlichen Prozessen lässt keinen Raum für das Bewusstsein menschlicher Ganzheit. Die Medizin als Wissenschaft gibt dem Arzt nichts an die Hand, was ein ganzheitliches Verständnis des Patienten als Person nahelegen würde. Dem Reduktionismus der Theorie korrespondiert ein verkürztes Verständnis medizinischer Behandlung. Das wird besonders deutlich an der Rolle, die dem Erleben beigemessen wird. Es wird als eine Hirnfunktion betrachtet, die man mit Hilfe von Medikamenten manipulieren, das heißt in eine gewünschte Richtung verändern oder ganz „abschalten“ kann. Wenn man aber davon ausgeht, dass sich Menschen auf irgendeiner Ebene immer selbst „gegeben“ und sich selbst transparent sind, dann kann man dieses Grundbewusstsein, diesen elementaren Selbstbezug nicht vollständig ausschalten. Wir müssen immer ein Bewusstsein personaler Ganzheit unterstellen, das sich bei Schwerstkranken unter den Bedingungen des Komas als Leiden am Verlust äußern kann. 

Die Folgen der Verkennung und Fehleinschätzung der Situation, in der sich Menschen im künstlichen Koma befinden, können dramatisch sein. Ein Koma kann zum Trauma werden, das noch Jahre nachwirken kann. Petra Lubosch schreibt: „Heute nach fünf Jahren kann ich ohne Probleme über den Unfall an sich berichten, auch genau über die Gefühle und Gedanken in höchster Lebensgefahr. Aber die Erinnerung an meine Erfahrungen im ‚künstlichen Koma‘ schnürt noch heute die Kehle zu. Manche werde ich wohl nie erzählen. Vieles erlebe ich beim Schreiben ganz plastisch nach, so wie irgendeine andere ‚reale‘ Erinnerung … Mein Puls geht schneller, die Angst kriecht im Hals hoch, der Ekel ruft Gänsehaut vor (da wo ich noch welche haben kann), das Herz schmerzt.“ (9) Wie ihr ergeht es vielen Menschen. Wie eine Studie zeigt, entwickeln etwa 30 % der Personen, die längere Zeit auf einer Intensivstation verbrachten, eine posttraumatische Belastungsstörung. (17) Entscheidend dafür sind nicht die körperlichen Einschränkungen, die eventuell zurückbleiben, sondern häufig die seelische Belastung. (17)

 

8. Im Zentrum der Therapie: der Mensch

Wenn man die Einsicht über das personale Bewusstsein ernst nimmt, dann kann man auch den Menschen im Koma nicht aus dem Therapieprozess „herausnehmen“, sondern muss ihn in seiner leib-seelischen, auf Weltbezüge angelegten Ganzheit sehen. Das würde allerdings ein grundsätzliches Umdenken voraussetzen. Vor allem dem Erleben der Menschen müsste ein zentraler Stellenwert beigemessen werden. Welche Auswirkungen würden sich daraus ergeben?

 

  • Forschung

Wenn die Forschung sich stärker ganzheitlichen Aspekten zuwenden würde, müsste das Erleben von Menschen im Koma in größerem Umfang zum Gegenstand der Forschung werden, als das heute der Fall ist. Wie häufig treten Komaerlebnisse auf? Welche Rolle spielen die unterschiedlichen Medikamente? Wie wirken sich verbale und nonverbale Zuwendung auf das Erleben des Patienten und den Heilungsprozess aus?

 

  • Umfeld

Eine Intensivstation ist Inbegriff der Gerätemedizin. Patienten klagen unter anderem über die Geräuschbelästigung. Auch Menschen im scheinbar abgeschotteten Zustand des Komas können darunter leiden. Petra Lubosch erinnert sich: „Die ununterbrochene Geräuschkulisse, die von den verschiedensten Kontrollgeräten ausgelöst wird, an denen man als ein solcher Patient hängt, drang natürlich auch nicht positiv zu mir durch. Ein grauenvoll aufschreckendes, lautes Klingeln hatte eine unheimliche Konsequenz in der Phantasiewelt, so dass ich bald ausflippte vor Angst, als ich dieses Geräusch, dann im wachen oder besser halbwachen Zustand erstmalig erlebte. Immer wieder kam dieses Erschrecken, bei bestimmten Geräuschen später als ‚wacher‘ Patient.“ (9) Bei der Gestaltung des Umfeldes müssten die Bedürfnisse der Patienten einen höheren Stellenwert erhalten.

 

  • Menschlicher Beistand 

Es gehört zu den Paradoxien moderner Krankheitsbehandlung, dass Menschen in der größten Not, dem Leid, der Krankheit, in der sie Beistand am nötigsten hätten, am einsamsten sind, außerhalb ihrer vertrauten Umgebung, getrennt von den ihnen nahestehenden Menschen, überlassen an technische Geräte und pflegerische Routine. Menschliche Zuwendung außerhalb der pflegerischen Tätigkeiten sind im Pflegealltag, der nach wirtschaftlichen und pflegerischen Aspekten durchgeplant ist, weder vorgesehen noch „abrechenbar“. Engagierte Ärzte und Pflegekräfte bedauern das. Wenn Menschen im Koma nicht einfach „weg“, sondern sensibel für die schwierige Situation sind, in der sie sich befinden, dann müsste dem menschlichen Umgang mit ihnen eine größere Bedeutung beigemessen werden. Auch Ärzte und Pflegekräfte sollten die Zeit bekommen, sich komatösen Patienten mitmenschlich zuzuwenden. Sie müssten für die Kommunikation mit ihnen ausgebildet werden.

 

  • Kommunikation

Der Umgang mit komatösen Personen stellt für alle Beteiligten eine Herausforderung dar. Die Psychologin und Therapeutin Amy Mindell hat beobachtet, dass sich Menschen im Umgang mit komatösen Patienten oft sehr unwohl fühlen. Sie sitzen weit weg von der betreffenden Person „und sehen versteinert, völlig verängstigt und verklemmt aus“. (11, 40) Sie benötigen nicht nur Wissen darüber, wie man mit Personen, die sich auf einer anderen Bewusstseinsebene befinden, kommunizieren kann, sondern auch eine Hilfestellung, um mit eigenen Ängsten umzugehen. (11, 40) 

Kann man mit Menschen, die im Koma liegen, überhaupt kommunizieren? Der Psychologe Sebastian Elsässer meint, letztlich sei mit jeder im Koma liegenden Person Kontakt möglich, „nur nicht so, wie wir uns das herkömmlicherweise denken“. „Der Mensch im Koma spricht zu uns, indem er sich ausdrückt. Atmen ist Ausdruck, minimalste Bewegungen, auch wenn sie reflexartig erscheinen, sind Ausdruck, atmosphärische Veränderungen, Farbveränderungen der Haut, Spannungen von Muskeln und Durchlässigkeit sind Ausdruck, all das sind Formen der Sprache.“ (4, 21) Eine komatöse Person antworte auf liebende Aufmerksamkeit, „wenn wir versuchen, mit ihr zu sein und unseren Stil an den veränderten Bewusstseinszustand der Person anpassen“ (4, 22).

 

  • Nachbetreuung

Der potenziell traumatische Charakter eines Komas kann eine Nachbetreuung notwendig machen. Eine Gespräch nach dem Erwachen wäre daher wichtig. Die Patienten sollten nach möglichen Erlebnissen befragt und auf eventuelle Folgeprobleme hingewiesen werden. Die Möglichkeit psychotherapeutischer Hilfe sollte erwähnt werden. Auch über eventuelle Entzugssymptome, die nach dem Absetzen der Schmerz- und Sedierungsmittel auftreten können, müsste informiert werden. Ele Engels erinnert sich: „Als ich endlich aufwachen durfte, wurde ich von Drogenentzugserscheinungen geschüttelt. Es kam kein Arzt auf die Idee, dass diese Zustände etwas mit der Medikation zu tun haben könnten. Später hat das der Psychologe der Station bestätigt.“ 

An den Schluss stelle ich eine kleine Begebenheit, die noch einmal ein Licht auf die subtilen Prozesse wirft, die sich im Koma abspielen.

Ein 19jähriger Mann hatte bei einem schweren Unfall ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten und war danach drei Wochen lang bewusstlos. Eine Schwesternschülerin wendete sich ihm besonders engagiert zu. Sie nannte ihn mit einem liebevollen Kosenamen, den nur sie benutzte. Als der junge Mann aus dem Koma erwachte, war dieser Name, den er vorher nicht kannte, das einzige, woran er sich aus der Zeit der Bewusstlosigkeit erinnerte. Die Schwesternschülerin erkannte er an ihrer Stimme wieder. (15, 30) Im Umgang mit Personen im Koma kann man die Bedeutung der elementaren Formen der Mitmenschlichkeit neu entdecken Eine „Chance für existenzielle Begegnungsmöglichkeiten“ (3, 15) eröffnet sich.

Joachim Nicolay

Aus: A. Serwaty/ J. Nicolay, Nahtoderfahrungen und Bewusstseinsforschung, Goch 2013, Santiagoverlag, Seine 199–224
Mit freundlicher Genehmigung des Autors

 

Literaturhinweise:

1 Anbeh, Tamara, Träume bei Intensivpatienten. In: Kammerer, Thomas (Hg.), Traumland Intensivstation. Veränderte Bewusstseinszustände und Koma. Norderstedt 2006

2 Brunswig, Kai, Das Licht. Erinnerungen an den Tod. Hamburg 1992

3 Dörner, Klaus, Leben mit Be-wusst-sein. In: Bienstein, Christel, Fröhlich, Andreas, (Hg.), Bewusstlos. eine Herausforderung für Angehörige, Pflegende und Ärzte. Düsseldorf  1994

4 Elsaesser, Sebastian, Reisen und Begegnungen im unbekannten Land. Bericht eines Prozessarbeiters. In: Kammerer, Thomas (Hg.), Traumland Intensivstation. Veränderte Bewusstseinszustände und Koma. Norderstedt 2006

5 Frör, Peter, Reisen und Begegnungen im unbekannten Land. Bericht eines Seelsorgers. Kammerer, Thomas (Hg.), Traumland Intensivstation. Veränderte Bewusstseinszustände und Koma. Norderstedt 2006

6 Giovetti, Paola, Qualcuno é tornato. Milano 3. Aufl. 1992.

7 Ketamin; http://de.wikipedia.org/wiki/Ketamin (Stand vom 5.2.13)

8 Koma; http://de.wikipedia.org/wiki/Koma (Stand vom 5.2.13)

9 Lubosch, Petra, Erinnerungen an 12 Tage im „Künstlichen Koma“;  http://www.cicatrix.de/schicksal_berichte_lubosch_koma.html. (Stand vom 5.2.13)

10 Mantese, Mario, Vision des Todes. Bericht einer Seele aus dem Zwischenreich. Ergolding 1993

11 Mindell, Amy, Koma – Ein Weg der Liebe. Ratgeber für Familie, Freunde und Helfer. Petersberg 2000

12 Nicolay, Joachim, Nahtoderfahrungen im Vergleich der Kulturen. In: Serwaty, Alois/ Nicolay, Joachim, (Hg.), Nahtoderfahrung- Neue Wege der Forschung. Goch 2009.

13 Nicolay, Joachim, Auf Transzendenz bezogen – Die spirituelle Natur des Menschen. In: Serwaty, Alois/ Nicolay, Joachim, (Hg.), Begegnung mit Verstorbenen? – Beiträge aus Wissenschaft und Therapie zu einem tabubesetzten Thema. Goch 2011.

14 Rafael, Susanne, Kopfzerbrechen. Notizen aus meinem Koma und der Zeit danach. Frankfurt am Main 2006

15 Salomon, Fred, Bewusstsein und Bewusstlosigkeit aus anästhesiologischer und intensivmedizinischer Sicht. In: Bienstein, Christel/ Fröhlich, Andreas, (Hg.), Bewusstlos. eine Herausforderung für Angehörige, Pflegende und Ärzte. Düsseldorf  1994

16 Scagnetti- Feurer, Tanja, Religiöse Visionen. Würzburg 2004

17 Schelling G., Stoll C. et al., Health-Related Quality of Life and Post-Traumatic Stress Disorder in Survivors of the Acute Respiratory Distress Syndrom (ARDS). In: Crit Care Med 1998; 25: 651 -9

18 Schmidt-Degenhard, Michael, Die oneiroide Erlebnisform. Heidelberg 1992

19 Schröter-Kunhardt, Michael, Oneiroidales Erleben Bewusstloser. In: Kammerer, Thomas (Hg.), Traumland Intensivstation. Veränderte Bewusstseinszustände und Koma. Norderstedt 2006

20 Steins, Bernd, Erinnerungen aus dem Koma. In: Strätling-Tölle, Helga (Hg.), 50 Tage intensiv oder: Die menschliche Würde im Krankenhaus. Frankfurt am Main 2000

21 Zieger, Andreas,  Körpersemantik und körpernaher Dialogaufbau mit Menschen im Koma und Wachkoma. In: Kammerer, Thomas (Hg.), Traumland Intensivstation. Veränderte Bewusstseinszustände und Koma. Norderstedt 2006

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert